Bild aus der Serie ‚Space over Time‘ von Steffen Freiling – slit-scan-basierte Fotografie, die Raum und Zeit visuell verschiebt und gewohnte Wahrnehmung herausfordert.

Space over Time: Spurensuche in Raum und Zeit

Diese Seite führt zu drei kuratorischen Abschnitten innerhalb der Serie Space over Time. Jeder Bereich beleuchtet eine eigene Phase der künstlerischen Entwicklung – vom ersten Experiment bis zur ortsbezogenen Verdichtung. Die Einteilung folgt dabei sowohl einem chronologischen als auch einem inhaltlichen Verlauf: Zu Beginn standen technische Experimente im Vordergrund – erste Versuche mit rotierenden Objekten während eines Winterurlaubs, später mit eigens entwickelten Drehtellern und angepasster Elektronik. Mit wachsendem Verständnis entstanden komplexere Setups und eigene Softwarelösungen, um die wachsende Datenmenge der Slit-Scan-Fotografie zu bewältigen. Dieser Abschnitt markiert die Phase I. Ursprung und Erkundung – mit Werkgruppen wie The Berliners, The Blues und The Reds. Die folgende Phase, II. Wandel und Erweiterung, steht für die bewusste Vertiefung der Methode. Neue mechanische Aufbauten, Spiegel-Installationen und eine veränderte Lichtführung erweiterten die Ausdrucksmöglichkeiten. Erste Ausstellungen und Verkäufe gaben der künstlerischen Arbeit eine neue Richtung. Zu dieser Phase gehören Serien wie The Move, The Wishful Thinking und The Coral Gables. Die dritte Phase, III. Ortsbezogene Verdichtung, führt die entwickelte Bildsprache in eine atmosphärisch dichte Auseinandersetzung mit konkreten Orten. Miami Twice, The Way to Montauk und The Garden reflektieren persönliche und berufliche Wegmarken – darunter Ausstellungen in Miami, Begegnungen und Gespräche mit Galerist:innen und die Rückschau auf eine künstlerische und persönliche Entwicklung, geprägt von der Slit-Scan-Fotografie. Was alle Werke eint, ist der Wunsch, Raum und Zeit nicht abzubilden, sondern als fließende, visuell erfahrbare Übergänge zwischen Struktur, Wahrnehmung und Gefühl erfahrbar zu machen.

I. Ursprung und Erkundung

Die Anfänge der Serie Space over Time waren geprägt von spielerischer Neugier und technischem Forschergeist. Erste rotierende Objekte, eigene Drehteller, selbst entwickelte Software zur Bewältigung der Datenmengen – und die Erkenntnis, dass sich mit der Slit-Scan-Technik völlig neue Bildräume erschließen lassen.

II. Wandel und Erweiterung

In dieser Phase wurde das Spektrum erweitert: Neue technische Aufbauten, komplexe Spiegel-Installationen und erste großformatige Ausstellungen. Die Werke dieser Zeit zeigen eine wachsende Reife – und eine deutliche Öffnung in Richtung künstlerischer Tiefenschärfe und Ausdruckskraft.

III. Ortsbezogene Verdichtung

Die hier versammelten Serien verbinden persönliche Erlebnisse mit konkreten Orten: Reisen, Ausstellungen, Begegnungen. Die Bilder tragen atmosphärische Spuren und verdichten das bisher Erreichte zu einem emotional und formal dichten Ausdruck von Raum und Zeit.