Am Ursprung steht die Singularität – ein Zustand ohne Ausdehnung, ohne Zeit. Ein konzentriertes Potenzial, das sich selbst nicht erfahren kann. Erst in dem Moment, in dem ein Teil dieses Potenzials Form annimmt – als Materie, als Struktur – wird Ausdruck möglich. Aus reiner Energie wird Welt. Raum entfaltet sich, und mit ihm entsteht Zeit.
Diese Auswahl von Werken aus der Serie Space over Time begreift Raum und Zeit nicht als getrennte Koordinaten, sondern als ineinander übergehende Erscheinungen. Was sich auf den Bildern zeigt, ist nicht das Abbild von Welt, sondern ein visuelles Nachdenken über das Werden – über Übergänge, Verdichtungen, Richtungswechsel.
Die künstlerische Haltung steht in gedanklicher Nähe zu zwei Wegen der Malerei: Der Impressionismus filtert äußere Eindrücke durch einen inneren Zustand, der Expressionismus bringt das Innere direkt zur Erscheinung. In beiden Fällen geht es um mehr als Darstellung – es geht um Resonanz.
Auch hier ist jede Fotografie eine Zustandsaufnahme dessen, was zwischen Wahrnehmung und Bedeutung schwebt. Zwischen Impuls und Form. Nicht das Abgebildete ist das Thema – sondern das, was sich durch das Bild hindurch zeigt.
Einen Überblick über die weiteren Entwicklungsphasen der Serie Space over Time finden Sie hier – in drei Bereichen, die die künstlerische Arbeit von ihren Anfängen bis zur ortsbezogenen Verdichtung nachzeichnen.